Schwerpunkte

Schwerpunkt Grünland

Grünland wird vielfältig durch die folgenden Bausteine:

  • Heuwiese einmähdig

    Wichtig, weil...

    • hier konkurrenzschwächere Pflanzen- und Tierarten überleben können.
    • Sie eine große Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten aufweisen.
    • Der hohe Artenreichtum an Pflanzen den unterschiedlichsten Tierarten (Braunkehlchen, Schmetterlinge, Käfer, Heuschrecken, Wildbienen und anderen Bestäuberinsekten) zugute kommt.
    • Die geringe Mahdintensität vielen Jungtieren das Überleben ermöglicht (z. B. Kiebitz, Braunkehlchen, Insekten, Tagfalter,…).
    • Feuchtwiesen, Streuwiesen, Niedermoore und Trockenwiesen extrem selten geworden sind.

    "An zwei Stellen ist die Wiese für eine wirtschaftliche Nutzung zu steil. Gleichzeitig ist es schön zu sehen wie bunt die Wiese blüht. Besonders der wilde Thymian ist für mich eine Freude." (Zitat Projektteilnehmer aus Kärnten)

  • Heuwiese zwei- bis dreimähdig mit geringen Düngermengen (bis ca. 40 kg N/ha/Jahr)

    Wichtig, weil...

    • sie traditionelle Blumenwiesen („Muttertagswiesen“) sind, auf denen konkurrenzschwächere Pflanzen- und Tierarten überleben können.
    • die Artenzahl im extensiveren Grünland (bis 40 kg N/ha) mit bis zu 50 Arten bedeutend höher ist als im intensiven Grünland mit einer Düngung von ca. 100 kg/N /ha, wo max. 10 Arten vorkommen.

    "Unsere artenreiche Heuwiesen sind ungedüngt und werden 3 mal im Jahr gemäht. Hier gibt's besonders viele Schmetterlinge, Wildbiene, Grillen und Heuschrecken." (Projektteilnehmerin aus NIederösterreich)

  • Mähweide einmähdig, beweidet (max. 0,5 GVE/ha)

    Wichtig, weil...

    • durch die kombinierte Nutzung von Mahd und Beweidung strukturreiche Bestände entstehen und die Artenvielfalt davon profitiert.
    • eine geringe Trittintensität, regelmäßiger Verbiss und jährlich eine Mahd die Kräutervielfalt erhöht.

    "Unsere Naturschutzfläche wird nur 1x gemäht, nicht gedüngt und es erfolgt eine Nachbeweidung im Herbst. Die restlichen Flächen werden mit Kompost versorgt. Es konnte beobachtet werden, dass die Artenvielfalt zunimmt." (Zitat Projektteilnehmerin aus Kärnten)

  • Hutweide und artenreiche Dauerweide (max. 0,5 GVE/ha)

    Wichtig, weil...

    • diese Form der extensiven Beweidung eine Vielfalt an Strukturen (z. B. Trittlöcher, Gehölze, Gailstellen) ermöglicht und dadurch vielfältige Lebensräume für spezifische Tiere und Pflanzen entstehen (z. B. für den Dungkäfer, Orchideen, etc.).
    • hier noch sehr häufig Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten in alten Stängeln erhalten bleiben und dies auch das Nahrungsangebot für Vögel erhöht.

    "Wir erhalten unsere Hutweiden und Dauerweiden und schaffen durch die extensive Beweidung eine Vielfalt an Strukturen (z.B. Trittstellen) und damit eine große Pflanzenvielfalt." (Zitat Projektteilnehmer aus Salzburg)

  • Brachflächen und Altgrasbestände

    Wichtig, weil...

    • diese wichtige Rückzugs- und damit Überlebensmöglichkeiten für Insekten nach der Mahd und im Winter bieten.
    • sie ein wichtiges Nahrungsangebot für Vögel darstellen (Insekten, Samen)

    "Beim Mähen werden  bewusst Wiesenabschnitte stehen gelassen, damit sich dort die Insekten zurückziehen können. Die Insektenvielfalt wird immer größer.“ (Zitat Projektteilnehmerin aus der Steiermark)

  • Erhaltung seltener Nutztierrassen

    Wichtig, weil...

    • durch die Haltung von seltenen, regionaltypischen Geflügel-, Schweine-, Schaf-, Ziegen-, Rinder- und Pferderassen, deren Gene und die Vielfalt für die Zukunft bewahrt werden.
    • sie im Vergleich zu den spezialisierten Leistungsrassen echte Multitalente mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sind: Fleischqualität, Fruchtbarkeit, Robustheit, Widerstandsfähigkeit, geringere Krankheitsanfälligkeit und hohes Leistungsniveau im Verhältnis zur eingesetzten Futtergrundlage.

    "Alte Nutztierrassen sind robust und haben eine höhere genetische Diversität. Um sie zu erhalten, muss man sie nutzen und nicht immer nur auf maximalen Gewinn achten." (Zitat Projektteilnehmerin aus Oberösterreich)