Schwerpunkte

Schwerpunkt Acker

Diese Bausteine fördern die Vielfalt im Ackerland:

  • Kleine Schläge

    Wichtig, weil..

    • durch kleinteilige Schlaggrößen vielfältige Lebensräume mit einem hohen Randzonenanteil geschaffen werden.
    • Viele Tierarten dann nicht so große Entfernungen zurücklegen müssen, um Nahrung und Versteckmöglichkeiten zu finden.
    • Das Niederwild in geringen Distanzen ungestörte Flächen vorfindet, wenn kleine Flächen gestaffelt abgeerntet werden.

    „Lebensräume zuzulassen ist eine Lebenseinstellung, dazu zählt trotz intensiver Bewirtschaftung auf kleine Schläge und Strukturen als Rückzugsraum für Niederwild, Vögel und zahlreiche Insekten zu achten.“  (Zitat Projektteilnehmer aus Niederösterreich)

  • Vielfältige Fruchtfolge, Mischkulturen und Untersaaten

    Wichtig, weil..

    • Die Ackerlandschaft umso artenreicher ist, je mehr Kulturen nebeneinander bzw. sogar „vermischt“ oder als Untersaat angebaut werden.
    • Vielfältige Fruchtfolgen und Mischkulturen dazu beitragen, die Bodenfruchtbarkeit zu fördern und im besten Fall auch der Einsatz von Pflanzenschutzmittel und Düngemittel reduziert werden kann.
    • Insekten und das Niederwild immer ungestörte Bereiche vorfinden, wenn nur ein Teil abgeerntet wird.

    "Auf unseren Äckern haben wir Kulturen mit kleinräumigen und zeitlich versetzten Blüh- und Erntezeitpunkten, welche Abwechslung in der Landschaft schaffen und einen Lebensraum für Insekten und Wildtiere bieten." (Zitat Projektteilnehmer  aus  Niederösterreich)

  • Vernässte Stellen und Ackersutten

    Wichtig, weil...

    • (temporär) vernässte Stellen und Ackersutten einen Lebensraum für spezialisierte Arten (z. B Urzeitkrebse und Amphibien wie den
      Laubfrosch) bieten.
    • Diese in eintönigen Ackerlandschaften ein wichtiger Lebensraum und Orte zur Nahrungssuche für Vögel darstellen.
    • Sie als Trittsteinbiotope fungieren können.

    "Ackersutten sind ein wichtiges Trittsteinbiotop ! Hier finden  unterschiedliche Vögel Nahrung und machen Rast. "  (Zitat Projektteilnehmer aus dem Burgenland) 

  • Mehrjährige Brachen und Biodiversitätsflächen

    Wichtig, weil...

    • Überwinterungs- und Rückzugsorte für verschiedene Säugetiere, Vögel und Insekten geschaffen werden. Die Brachen sollten dabei vorzugsweise verteilt in der Landschaft liegen und optimaler Weise untereinander vernetzt sein (z. B. durch Hecken und Raine).
    • Sie für die Nahrungssuche von Insekten (wegen des Blütenangebotes) und von Vögeln (wegen der Samenstände und der Insekten) wichtig sind.

    "Blühstreifen  und Brachen mit unterschiedlichen Bodenbearbeitungszeiten erlauben seltenen Pflanzen und Ackerbeikräutern, wie Mannsschild, Rittersporn, Kornblume und Kornrade, Zeit und Raum sich wieder zu etablieren.“ (Zitat Projektteilnehmerin aus Niederösterreich)

  • Einjährige Begrünungen und Blühstreifen

    Wichtig, weil...

    • Begrünte Flächen zahlreichen Tierarten wie Insekten (z. B. Laufkäfern) und Spinnen eine gute Nahrungsquelle sowie Rückzugsräume bieten. Wichtig ist es, auf die Herkunft der Begrünungsmischungen zu achten!
    • sie ein Schutz gegen die Erosion des Oberbodens sind!
    • sie für den Humusaufbau und die Bodengesundheit wichtig sind.

    "Im Einklang mit der Natur schaffen die Blühstreifen im Intensivagrarraum einen Blütenreichtum und sind Lebensraum für zahlreiche Wiesenpflanzen, Tiere und Insekten und eine Augenweide für den Menschen." (Zitat Projektteilnehmerin aus Niederösterreich)

     

    In diesem Kurzfilm von FIBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau)  gibt es einen kompakten Überblick, was beim Anbau von ein- und mehrjährigen Blühstreifen im Ackerbaugebiet beachtet werden muss: https://www.youtube.com/watch?v=92eT3s5gU54

  • Landschaftselemente und Strukturen

    Wichtig, weil...

    • Hecken, Raine, Feldgehölze, einzelne Büsche, Bäume, Trockensteinmauern, Lesestein- und Holzhaufen, unbefestigte/nicht asphaltierte Feldwege, etc. als Pufferstreifen und Korridore für viele Tiere dienen.
    • über den Winter brachliegende Stoppelfelder ein wertvoller Lebensraum für verschiedene Vogelarten und Kleinsäuger wie
      z. B. Feldhasen sowie für Ackerwildkräuter sind.

    "Zwei Hecken und ein Randstreifen umsäumen unseren Acker. Die heimischen Sträucher bieten Wildobst für zahlreiche Vögel und sollen mit Obstbäumen ergänzt werden. Die Randstreifen sollen  zukünftig verbreitert werden.“ (Zitat Projektteilnehmer aus Niederösterreich)